Farben und Beschichtungen umfassen eine breite Palette von Materialien und Anwendungen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:
- Im Freien und im Werk aufgebrachte architektonische Oberflächen und Produkte
- Innen- und Außenlackierungen für Automobile
- Funktionelle Beschichtungen (taktil, optisch, hygienisch, schwer entflammbar usw.)
- Beschichtungen im Automobil-, Luftfahrt- und Transportbereich
- Fußbodenbeschichtungen
- Beschichtungen im marinen, Küsten- und Offshore-Bereich
- Möbel- und Edelholzlacke
- Gartenmöbel
- Flüssig aufgetragene Barrieren und wasserabweisende Mittel
- Dachprodukte einschließlich Dach-Kühlbeschichtungen
- Industrielle Schutzbeschichtungen
- Straßen-, Brücken- und Verkehrsschutzbeschichtungen
- Künstlerfarben und -medien
- Beton- und Mauerwerkfarben und Wasserschutzbeschichtungen
Die Produktentwicklung von filmbildenden Beschichtungen beginnt oft mit der Überprüfung einer großen Anzahl von Harz- und Additivformulierungen auf UV- und Hydrolysebeständigkeit. Die Fluoreszenz-Kondensationsmethode (ISO 4892-3 und ASTM G154), wie im
UVTest-Instrument, wurde für diesen Zweck entworfen. Bei dieser Technik werden die Proben abwechselnd einem Teil des im Sonnenspektrum vorhandenen niedrigeren UV-Anteils und Feuchtigkeitskondensation in Dunkelphasen ausgesetzt. Obwohl diese Technik allgemein nicht als echte Bewitterungsprüfung angesehen wird, ist sie populär und oft nützlich für die Prüfung von Beschichtungsharzfilmformulierungen in großem Maßstab auf Abbau durch UV-Strahlung niedriger Wellenlänge und Hydrolyse. Sie wird jedoch im Allgemeinen nicht als Vorhersage für die Lebensdauer oder die Farb- und Aussehenseigenschaften angesehen. Dort wird Xenon bevorzugt.
Als nächstes wird die Outdoor-Expositionsprüfung vielversprechender Formulierungen üblicherweise in einem oder mehreren aggressiven Referenzklimas wie Süd-Florida und/oder anderen Prüfstandorten im Atlas Worldwide Exposure Network begonnen.
Für Zwischendaten zur Haltbarkeit des Produkts, einschließlich Farbe und Aussehen sowie Erhaltung der physikalischen und Leistungseigenschaften kann außerdem auf zwei Arten eine beschleunigte Bewitterung durchgeführt werden. Zuerst erfolgen beschleunigte Bewitterungsprüfungen in Vollspektrum-Xenongeräten wie den Ci Weather-Ometern (
Ci3000+,
Ci4400 oder
Ci5000),
Xenotest (
Alpha+,
Beta+, oder
XT440/440+) oder
SUNTEST (
XLS+,
XXL+). Das vollständige Spektrum hilft sicherzustellen, dass die photochemischen Abbaumechanismen und die Temperatur der Prüfkörper möglichst realistisch sind, und dass die Farbänderungen genauer vorhersagbar sind.
Die Prüfungen werden normalerweise nach ISO, ASTM oder ähnlichen Normen durchgeführt. Der Vorteil der Laborbewitterung besteht, neben verkürzten Testzeiten im Vergleich zur Freibewitterung in der Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit der Prüfungen. Sie ermöglicht Vergleiche unterschiedlicher Materialien, sowie Vergleiche mit Laboratorien and unterschiedlichen Standorten, da die Prüfungen immer unter den gleichen Bedingungen durchgeführt werden können, während das natürliche Wetter tägliche Schwankungen durchläuft. Alle beschleunigten Laborprüfungen sollten jedoch mit einem Freibewitterungstest in einer oder mehreren Klimazonen abgeglichen und validiert werden (Korrelationsstudie).
Die zweite Methode der beschleunigten Bewitterungsprüfung ist die beschleunigte Freibewitterung. Während die beschleunigte Laborbewitterung sehr gute vergleichbare Testresultate erzeugt, so kommt die beschleunigte Freibewitterung der natürlichen Bewitterung oft näher, da sie das natürliche Sonnenlicht nutzt. Der Sonne nachgeführte Systeme (EMMA/EMMAQUA) verwenden bis zu 10 Spezialspiegel, um die direkte solare Strahlung auf die Prüfkörper zu konzentrieren. Die Proben sind dem natürlichen Tageszyklus von Licht und Temperatur ausgesetzt, zusätzlich können Wassersprays einen Wärmeschock oder nächtlichen Tau erzeugen, um eine subtropische Florida-Umgebung zu simulieren. Die Atlas DSET Laboratorien leisteten in den 1960er Jahren mit der Einführung des Sonnennachführungs- und Konzentratorsystems EMMA (Equatorial Mount with Mirrors for Acceleration) Pionierarbeit bei der beschleunigten Outdoor-Bewitterung.
- Standard, variable Bestrahlungsstärke und temperaturgesteuert EMMA/EMMAQUA
- Niedrigtemperatur LT-EMMA, LT-EMMAQUA verwendet spezielle „Cool Mirror“-Technologie, um Wellenlängen >550 nm für thermisch instabile Materialien zu unterdrücken
- Ultra-beschleunigtes UA-EMMA, UA/EMMAQUA, verdoppelt die Spiegel auf 20 für eine höhere Bestrahlungsstärke, wobei die „Cool-Mirror“-Technologie Wellenlängen >550 nm unterdrückt
- Hybrid EMMA/EMMAQUA verwendet eine Kombination aus Standard- und „Cool-Mirror“-Technologie, um ein volles Sonnenspektrum mit verbesserter UV-Strahlung zu liefern
- Mehrere spezielle Ultra Accelerated Weathering System (UAWS)-Einheiten stehen für Forschungsstudien zur Verfügung und können bis zu 63 Jahre UV-Strahlung von Miami-Sonne in einem einzigen Jahr simulieren.
Schließlich können Korrosionsprüfungen von Beschichtungen auf Metallsubstraten nach den meisten Prüfnormen mit Salzspray- (Nebel)- Korrosionskammern von Atlas an unserem Standort auf den Florida Keys durchgeführt werden. In den Kammern der SF-Serie werden grundlegende kontinuierliche Nebelprüfungen wie ASTM B117 und G85 1-3, ISO 9227 usw. durchgeführt. In der
BCX-Serie werden grundlegende zyklische Prüfungen wie ISO 9227 und 7253 und ASTM D5894 durchgeführt. Die
CCX-Serie ist für erweiterte Prüfzyklen in der Automobil-, Luftfahrt- und Transportindustrie geeignet. Atlas kann viele gängige Korrosionsprüfungen in den Labors im Raum Chicago durchführen. Natürliche Outdoor-Expositionen werden in Atlas-Korrosionsprüfzentren auf den Florida Keys und im North Sea Corrosion Test Center (Niederlande) durchgeführt.